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Im schönen Hegau, nahe des Bodensees erhebt sich eine der reizvollsten Schlossanlagen Baden-Württembergs. Umspült von anrührender Landschaft, dank eines langen Kalkfelsens derselben um etliche Höhenmeter entrückt, streckt es seine Flügel raumgreifend von sich: Schloss Langenstein.
Die Geschichte des Schlosses hebt als wehrhafte Burg um das Jahr 1100 an. Das damals einflussreiche Kloster Reichenau, situiert auf der größten und nicht fernen Bodensee-Insel Reichenau (heute UNESCO-Weltkulturerbe), gilt als der Initiator, im 13. und 14. Jahrhundert den Burgherrn als Dienstmann bestimmend. Aus dieser Zeit hat sich die untere Strecke des mächtigen Bergfrieds erhalten. Da dieser in der Folgezeit bis zur Spitze umbaut wurde, lässt sich der Ursprung des Schlosses von außen nicht mehr gewahren.
Oben abgebildet ist die Nordwest-Ansicht der ausgreifenden Schlossanlage, nicht nur dank des Lichtes der untergehenden Sonne glänzend. Links der alte Teil, noch mit wehrhaften Partien und hervorlugendem Bergfried – rechts jüngere Flügel, die Anlage um den Reiz raumgreifender Großzügigkeit erweiternd.
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Die mittelalterliche Burg wurde zwischen 1570 und 1605 durch die Herren und Grafen von Raitenau weitgehend verändert und ergänzt, womit auf Schloss Langenstein die Renaissance einzog, die noch heute die Fassaden prägt. Eine nochmalige Ergänzung erbrachte das Neue Schloss, welches über einen Zwischentrakt mit dem älteren Teil verbunden ward.
Letzteres, ergänzt von Kapelle mit Turm ist auf der Abbildung links oben angeschnitten zu sehen (rechter Teil); ebenso der Verbindungstrakt auf großem Rundbogen (Mitte) und der ältere Teil (links).
Der verbindende Flügel mit seinem riesigen Bogen, durch welchen man unter dem Schloss hindurchgehen kann, wird gleichfalls auf der Fotografie darunter gezeigt, zusammen mit dem Alten Schloss. Man blickt auf die West-Seite, ergänzt um die Süd-Ansicht des Alten Schlosses. Zwei feine Renaissance-Portale zieren letzteres; und auch hier blickt der Bergfried mit zwei Rundfenstern gleich Augen auf den Besucher herab.
Am nördlichen Ende des langen Jurakalkfelsens strebt die Nordseite des Alten Schlosses umso monumentaler in die Höhe. Zwei kleine Türme bringen nicht nur zitatartig ein wehrhaftes Moment ein, sondern bereichern die ergreifende Ansicht auch um die zur Kantigkeit der Hauptgestalt kontrastierende Rundform.
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Dass das mit seinen langen Armen freundlich annehmende Schloss einst ein abwehrendes Bollwerk, lässt sich noch anhand der zahlreichen erhaltenen Schießscharten am Alten Schloss nachvollziehen (rechtes Bild mit Nord- und Westansicht). Man findet sie sowohl an den mit Kegeldächern versehenen Rundtürmen wie an den Untergeschoss-Fassaden des Schlossbaus.
Das Schloss wurde durch weitere Gebäulichkeiten gleichsam zu einem Komplex. Zu nennen sind insbesondere der Ludwigshof und der Reichenauer Zehntkeller. Insbesondere von der im Westen nahe vorüberführenden Straße zwischen Eigeltingen und Steißlingen lässt sich das großartige Gesamtbild bestaunen (Abbildung links oben).
Das Schloss lässt sich auch umrunden, und so gewahrt man auf der Ostseite das vielleicht nicht schönere, dafür spektakulärere Bild, indem hier das lange Schloss nebst hohen Felsrücken sichtbar wird (links unten).
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Nach Verlöschen der Langensteiner Herren, wie sich die Dienstmänner des Reichenauer Klosters nannten, zu Beginn des 14. Jahrhunderts, kam es zu einem häufigen Besitzerwechsel. 1826 wurde das Schloss sogar Privatbesitz des Großherzogs Ludwig von Baden. Durch Heirat kam die Anlage 1848 schließlich an die gräfliche Familie Douglas, welche es bis heute inne hat und ab 1906 zum stolzen Hauptsitz erkor.
Dank der Beherbergung eines Golf- und Countryclubs sowie eines Fasnachtsmuseums kann das Schloss zumindest von außen gut besichtigt werden. Eine der schönsten Schlösser der an Schlössern reichen Bodenseeregion ist dem Freund von Schlössern und Burgen gleichsam "Pflichtprogramm". Langenstein liegt im Gemeindegebiet von Orsingen-Nenzingen, damit im Landkreis Konstanz.
Verborgen bleibt die "Wurzel" des Schlosses: der aus unbehauenen Steinblöcken errichtete untere Teil des Bergfrieds mit den ihm naheliegenden Räumlichkeiten, die direkt in den Felsen getrieben, denselben teilweise zu Wänden nehmend. Damit findet das spektakuläre äußere Erscheinen einen verborgen, uns umso geheimnisvolleren Widerhall im Inneren.
Quellen
1) die Bauwerke selbst - Stilmerkmale; Schloss und Landschaft
2) Dr. Emil Lacroix und Dr. Heinrich Niester "Kunstwanderungen in Baden", Chr. Belser Verlag Stuttgart, Ausgabe 1959
3) Wikipedia-Artikel Schloss Langenstein
4) Website www.orsingen-nenzingen.de
5) Website www.eigeltingen.de
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